Trolle mit zerzaustem Haar, rotschopfige Wikinger, teilweise menschenleere Landstriche und das moderne Oslo: Norwegen ist ein spannendes Land mit einer malerischen Natur, einer lebhaften Hauptstadt und einigen kuriosen kulturellen Eigenarten. Hotels in Norwegen finden sich für Städtereisende ebenso wie für Familien, Wellness- und Aktivurlauber.
Gut 650.000 der insgesamt 5,3Mio Norweger leben in der Hauptstadt Oslo, im Großraum ist es fast ein Drittel aller Landeseinwohner. Oslo befindet sich ganz im Süden des Landes und ist von Seeseite aus über den imposanten Oslo-Fjord zu erreichen. Der internationale Flughafen der Großstadt befindet sich rund 50km außerhalb des Zentrums. Oslo ist eine moderne Stadt, die sich Traditionen bewahrt hat und maritim geprägt ist. Die Innenstadt zeichnet sich durch attraktive Einkaufsstraßen und zahlreiche Kultureinrichtungen aus. So verteilen sich unweit vom Hauptbahnhof unter anderem das neue, auffällige Opernhaus, das Nationalmuseum für Architektur, das Militärgeschichtliche Museum und der Dom von Oslo, dessen Bau auf das 17.Jhd zurückgeht. Der Park rund um das Königliche Schloss etwas westlich des Doms lädt vor allem in den Sommermonaten zu einem herrlichen Spaziergang ein. Sich beim Spazieren über die Jahrhunderte Regionalgeschichte informieren, gelingt besonders gut im Norsk Folkemuseum. Das Freilichtmuseum liegt auf der innerstädtischen Halbinsel Bygdøy und wartet mit zahlreichen kulturhistorischen Artefakten und Alltagsgegenständen auf. Besucher erhalten einen authentischen Einblick in das Leben und Wirken der Menschen vom 15.Jhd bis hin zur Postmoderne. Die Trachten und Kostüme in den innen liegenden Ausstellungsräumen sind ebenso eindrucksvoll wie die originalgetreu rekonstruierte Altstadt.
Je weiter die Reise durch Norwegen in Richtung Norden führt, desto einsamer und naturbelassener wird die Landschaft. Dann zählt es irgendwann mehr Elche als Menschen, mehr Bäume als Autos und mit dem Begriff Samen sind nicht etwa kleine pflanzliche Erbgutträger gemeint. Nein, die Samen, eines der ältesten noch existierenden Urvölker Europas, leben hier in Nordnordwegen, ebenso wie in Schweden und Finnland. Das traditionsbewusste Volk scheut sich natürlich nicht vor der Moderne. Und so findet alljährlich in der norwegischen Provinz Finnmark das Samische Filmfestival statt, zu dessen Besonderheit unter anderem das Open-Air-Schneemobil-Kino gehört; das Pendant zum Autokino sozusagen. Ein weiteres Highlight des hohen Nordens Norwegens und eines der meistbesuchten Ausflugsziele ist das Nordkap. Den Polarkreis haben Gäste, die sich hier befinden, bereits überschritten. Es herrscht mal arktischer Sommer oder arktischer Winter, also mal gänzlich Tageslicht oder fast durchgehende Nacht- und Dämmerungsstimmung. Der nördlichste Punkt Festlandeuropas ist mit einer Kugel aus Metall, angelehnt an einen Globus, markiert. Im Übrigen ist diese Region Norwegens auch beliebt bei allen, die sich gerne einmal von dem Naturschauspiel der Polarlichter verzaubern lassen wollen. Zudem kann man hier mit einem Hundeschlitten durch die traumhaft verschneite Landschaft fahren.
Fjorde: der Begriff ist so mystisch wie malerisch zugleich. In Skandinavien beschreibt er in erster Linie Buchten. Doch statt Einschnitte wie die breite Kieler Bucht sind Fjorde lang und ziehen sich weit ins Landesinnere hinein. Die norwegische Küste, allen voran der Westen, beherbergt rund 1.000 solcher Meeresbuchten. Manche von ihnen sind klein, schwer zugänglich und eher der Natur vorbehalten. Andere hingegen werden sogar von Kreuzfahrtschiffen durchfahren und sind wahre Besuchermagneten. Zu den vier wohl bekanntesten Fjorden des Landes zählen der Geirangerfjord, der Lysefjord, der Sognefjord und der Nærøyfjord. Der 15km lange Geirangerfjord wurde 2005 von der UNESCO als Weltnaturerbe ausgezeichnet und ist geprägt durch ein mildes Klima und eine artenreiche Flora und Fauna. Er ist zudem Heimat der „Sieben Schwestern“. Dies sind sieben Wasserfälle, die mal mehr, mal weniger, gut ausgeprägt sind, abhängig von der vorangegangenen Niederschlagsmenge. Der Sognefjord hält gleich zwei europäische Rekorde: er ist mit 200km der längste Fjord des Kontinents und mit 1.308m auch der tiefste. Unweit vom Fjord befindet sich der Jostedalsbreen Nationalpark mit einem der größten Gletscher Europas.
Die weite Landschaft und die Meerlage bereichern und bestimmen den Speiseplan des skandinavischen Landes. Noch immer spielt der Hering eine große Rolle und wird in den unterschiedlichsten Varianten eingelegt, gebraten, gekocht und genossen. Ebenfalls beliebt ist der traditionelle Stockfisch. Weltweit bekannt wiederum ist Norwegen für seinen Exportschlager: den Lachs. Wer nicht gerne Fisch isst, findet auf den Speisekarten der Restaurants natürlich auch verschiedene regionale Fleischgerichte. Nicht selten handelt es sich hierbei um Schaf, Rentier und Elch, geräucherte Lammkeule und weitere Wildgerichte. In vielen Restaurants, sowohl in den Hotels in Norwegens Hauptstadt als auch in den ländlichen Regionen, sollte es die Gäste nicht verwundern, wenn auf der Speisekarte auch Wal steht. Es ist den Norwegern gestattet, Walfang zu betreiben. Etwas klassischer wiederum sind die Kohlenhydratlieferanten, darunter Knäckebrot und ein Brot aus Kartoffelteig sowie eine Art Baguette. Wer sich einer wahrlich authentischen norwegischen Traditionsspeise hingeben möchte, sollte sich Schafskopf nicht entgehen lassen. Wer geschmacklich nicht ganz so experimentierfreudig ist, findet beispielsweise in Oslo natürlich auch eine sehr international geprägt Gastronomieszene mit Restaurants der unterschiedlichen Landesküchen.
Für eine Reise nach Norwegen empfehlen sich besonders die Sommermonate von Mai bis September, da es in dieser Zeit im ganzen Land wärmer und heller ist. Während der Westen von einem maritimen Klima mit kühlen Sommern und milden Wintern geprägt ist, schlagen die Temperaturen im Osten jeweils extremer aus. Wer Norwegens Natur erleben will, kommt am besten in ihrer Blütezeit im Mai. Wintersportler sollten Ostnorwegen im März besuchen – hier sind die Tage länger und es liegt noch genügend Schnee. Die Polarlichter lassen sich in den Wintermonaten am besten bestaunen.
Der norwegische Nationalfeiertag, der 17. Mai, wird groß gefeiert. Traditionell wird erst ein ausgiebiges Frühstück mit Freunden geteilt und danach geht es auf die Straße, um die Kinderparaden, die von Kapellen begleitet werden, zu bewundern. Das Internationale Jazz Festival in Molde ist das älteste Jazzfestival Europas und findet jährlich im Juli statt. Eine Woche lang pulsiert die ganze Stadt zu den Klängen der Musik und erfreut sich an Kunstausstellungen und Konzerten. Ein besonderes Erlebnis ist auch das Norsk rakfiskfestival in Fagernes: Hier wird in Essig eingelegter und dann fermentierter Fisch gefeiert. Es findet im Spätherbst statt.
Die schnellste Anreise erfolgt mit dem Flugzeug. Es gibt Direktflüge zwischen München und Oslo, die nur knapp über zwei Stunden dauern und von Hamburg ist man schon in einer Stunde dort. Am Flughafen gibt es dann Autovermietungen, so das man das Land selbstbestimmt erkunden kann. Mit dem eigenen Auto lohnt sich die Anreise nur, wenn man im Norden Deutschlands startet. Von Hamburg aus braucht man mindestens 10h nach Oslo. Rechtzeitig gebucht, kann auch der Zug eine günstige Alternative sein. Von Hamburg aus, mit Umsteigen in Göteborg, dauert die Fahrt bis Oslo durchschnittlich 14h.