Geheimtipps in Peru: Eine Reise voller Magie und Abenteuer

Macchu Picchu

Im Jahr 2015 hatte ich das Glück, mehrere Wochen durch Peru zu reisen. Auch Jahre später bleiben die Eindrücke und Erinnerungen an diese Reise lebendig. Peru ist ein Land voller Magie, Geschichte und atemberaubender Landschaften. Es gibt so viel mehr zu entdecken als nur die berühmten Touristenattraktionen – auch wenn diese hier nicht ganz fehlen dürfen. Hier sind einige meiner persönlichen Geheimtipps für eine unvergessliche Reise durch Peru.

Cusco und das Heilige Tal (Valle Sagrado): Inka-Geschichte hautnah

Cusco, die alte Hauptstadt des Inka-Reiches, ist der perfekte Ausgangspunkt für Erkundungen im Heiligen Tal. Die Stadt selbst ist ein lebendiges Museum mit ihren engen Gassen, prächtigen Kirchen und beeindruckenden Inka-Mauern. Besonders beeindruckend fand ich die Ruinen von Sacsayhuamán (von US-amerikanischen Urlaubern gerne „Sexy Woman“ genannt) oberhalb der Stadt, die man relativ schnell vom Hauptplatz Cuscos aus erreichen kann – dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt.

Das Heilige Tal der Inka, das sich von Pisac bis Ollantaytambo erstreckt, ist reich an Geschichte und natürlicher Schönheit. Die Ruinen von Pisac bieten nicht nur historische Einblicke, sondern auch eine atemberaubende Aussicht auf das Tal. Die Terrassen von Ollantaytambo sind ein Meisterwerk der Inka-Ingenieurskunst. Die Märkte in diesen Dörfern bieten zudem handgemachte Produkte und regionale Köstlichkeiten – perfekt für authentische Souvenirs und kulinarische Entdeckungen.

Valle Sagrado

Macchu Picchu: Ein Abenteuer zu Fuß

Eine der eindrucksvollsten Erfahrungen meiner Reise war der Fußweg entlang der Gleisen zum Macchu Picchu. Anstatt den Zug zu nehmen, entschied ich mich, die Route zu Fuß zu erkunden. Der Weg entlang der Bahngleise bietet spektakuläre Ausblicke und ein Gefühl von Abenteuer. Man läuft durch dichte Vegetation, überquert kleine Brücken und hat immer wieder den rauschenden Fluss Urubamba neben sich.

Es war eine anstrengende, aber lohnende Wanderung, die ich jedem Abenteurer empfehlen kann. Achtet darauf, eure Tickets für Macchu Picchu im Voraus zu buchen, da die Besucherzahlen begrenzt sind. Die Tickets können online auf der offiziellen Website des Kulturministeriums von Peru erworben werden.

Fußweg zum Macchu Picchu

In und um Cusco gibt es einige traumhafte Hotels, die ich Ihnen bei einer Riese gerne ans Herz legen würde.

Vinicunca: Der Regenbogenberg

Der Vinicunca, auch bekannt als Regenbogenberg, ist ein verstecktes Juwel, ein echter Geheimtipp in Peru. Die Wanderung dorthin ist anstrengend, aber die Aussicht auf die farbenfrohen Schichten des Berges ist jede Mühe wert. Der Weg führt durch beeindruckende Landschaften, vorbei an kleinen Dörfern und grasenden Alpakas. Der Aufstieg ist herausfordernd, aber die atemberaubende Aussicht auf den Regenbogenberg entschädigte für jede Anstrengung.

Puerto Maldonado: Abenteuer im Dschungel

Ein Besuch im Dschungel von Puerto Maldonado bietet eine ganz andere Seite Perus. Von hier aus können Sie tief in den Amazonas-Regenwald eintauchen, exotische Tiere beobachten und die üppige Vegetation genießen. Eine Bootstour auf dem Tambopata-Fluss und eine Übernachtung in einer Dschungellodge sind ein Muss.

Ich erinnere mich an nächtliche Wanderungen, bei denen wir verschiedensten Insekten und andere Wald-Kreaturen beobachteten und die Geräusche des Dschungels auf uns wirken ließen. Die Verbindung zur Natur war hier besonders intensiv und unvergesslich.

Faultier im Dschungel

Titicaca-See: Magische Inseln und Kultur

Der Titicaca-See, der höchste schiffbare See der Welt, ist Heimat der schwimmenden Inseln der Uros. Ein Besuch dieser Inseln gibt einen einzigartigen Einblick in die Lebensweise der Einheimischen. Das Gefühl, auf einer Insel aus Schilf zu stehen, ist unvergleichlich.

Auch die Insel Taquile ist einen Besuch wert. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, und die lokalen Bräuche sind allgegenwärtig. Die handgefertigten Textilien der Inselbewohner sind berühmt und ein schönes Souvenir. Ich verbrachte eine Nacht bei einer Gastfamilie und wurde bestens verwöhnt – mit Essen direkt über den selbstgebauten Ofen und in Räumen mit viel zu niedrigen Türstürzen. Die Menschen dort leben teilweise schon immer auf den Inseln und kommen kaum woandershin, geschweige denn in ein anderes Land. Die Älteste meiner Gastfamilie sprach lediglich Quechua und ich frage mich bis heute, was sie uns alles erzählt hat.

Auf dem Titicaca-See

Arequipa: Die weiße Stadt

Arequipa, auch bekannt als die weiße Stadt, beeindruckt mit ihren weißen Gebäuden aus vulkanischem Sillar-Gestein. Die Stadt, umgeben von drei imposanten Vulkanen, bietet eine entspannte Atmosphäre und eine reiche Geschichte. Besonders die Plaza de Armas, der Hauptplatz der Stadt, ist ein Highlight. Hier kann man stundenlang verweilen, die Architektur bewundern und das lebendige Treiben beobachten.

Ein absolutes Muss ist das Kloster Santa Catalina. Es fühlt sich an wie eine Stadt in der Stadt, mit seinen engen Gassen, farbenfrohen Wänden und stillen Innenhöfen. Außerdem sollte man dort unbedingt „Queso Helado Arequipeño“ probieren. Auf Deutsch bedeutet das so viel wie „gefrorener Käse aus Arequipa“ und ist ein Milcheis, das es einzigartig nur in dieser Stadt gibt.

Queso Helado in Arequipa

Die Mischung aus Geschichte und dem Charme der kolonialen Architektur macht Arequipa zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Colca Canyon: Die Dörfer am Rand der Tiefe

Die Dörfer rund um den Colca Canyon nah an Arequipa sind ein echter Geheimtipp. Chivay, Yanque und Cabanaconde bieten nicht nur Zugang zu beeindruckenden Wanderwegen, sondern auch zu heißen Thermalquellen. Besonders beeindruckend ist der Flug der Andenkondore, den man frühmorgens vom Cruz del Condor aus beobachten kann. Die majestätischen Vögel gleiten fast schwerelos durch die Luft, und der Anblick des tiefen Canyons im Morgenlicht ist einfach atemberaubend.

Kondor über dem Colca Canyon

Nazca-Linien: Das Geheimnis in den Geheimtipps

Die Nazca-Linien sind riesige Geoglyphen, die nur aus der Luft vollständig sichtbar sind. Ein Rundflug über diese mysteriösen Linien gibt Rätsel auf, die bis heute nicht vollständig geklärt sind. Der Flug über die trockene Wüstenlandschaft und das Erkennen der riesigen Figuren war eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte (wenn auch etwas schwindelerregend).

Flugzeug für einen Flug über die Nazca-Linien

Diese Erfahrung ist unvergesslich und lässt einen staunen über die Fähigkeiten der alten Kulturen. Ich konnte die berühmte Spinne, den Kolibri und viele andere Figuren aus der Vogelperspektive bestaunen. Es war faszinierend zu sehen, wie präzise diese riesigen Zeichnungen in die Wüstenlandschaft eingebettet sind.

Mysteriöse Nazca-Linien

Paracas und die Islas Ballestas: Perus kleines Galapagos

Paracas ist bekannt für das Naturreservat und die Islas Ballestas, oft als „kleines Galapagos“ bezeichnet. Eine Bootstour zu den Inseln ermöglicht die Beobachtung von Seelöwen, Humboldt-Pinguinen und vielen Seevögeln. Die Strände und Dünen der Gegend laden zudem zu entspannten Stunden ein.

Huacachina: Die Oase in der Wüste

Huacachina ist eine kleine Oase inmitten der Wüste. Hier könnt ihr auf Sandboards die Dünen hinunterrasen oder eine aufregende Buggy-Tour unternehmen. Die Sonnenuntergänge über den Sanddünen sind ein spektakulärer Anblick und ein perfekter Abschluss eines Tages voller Abenteuer.

Ich werde nie den Nervenkitzel vergessen, als ich mit einem Sandboard die hohen Dünen hinabsauste, oder die adrenalingeladene Buggy-Tour durch die endlose Sandlandschaft, die von mehreren wilden Hunden begleitet wurde. Nach einem aufregenden Tag in den Dünen war der Sonnenuntergang über der Oase, mit seinem goldenen Licht und den reflektierenden Wasserflächen, der perfekte Abschluss.

Huacachina in der Wüste

Für alle, die auf der Suche nach den besten Unterkünften sind, kann ich diese Hotels in Peru wärmstens empfehlen. Sie bieten nicht nur Komfort, sondern auch eine authentische Atmosphäre, die Ihre Perureise perfekt abrunden werden.


Gut zu wissen

Beste Reisezeit

Die beste Zeit, um Peru zu bereisen, ist von Mai bis September. Dies ist die Trockenzeit, besonders wichtig für Reisen in die Anden und den Dschungel. Die Temperaturen sind angenehm, und die Wahrscheinlichkeit für klare Sicht und weniger Regen ist höher. Besonders für Wanderungen, wie zum Vinicunca oder Macchu Picchu, sind diese Monate ideal.

  • Mai bis September: Trockenzeit, ideal für Wanderungen und Besichtigungen.
  • Oktober bis April: Regenzeit, besonders in den Anden und im Amazonasgebiet, aber auch weniger Touristen und günstigere Preise.

Visum

Deutsche Staatsbürger benötigen für touristische Aufenthalte von bis zu 90 Tagen kein Visum. Der Reisepass muss jedoch bei Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein. Bei der Einreise erhält man eine Aufenthaltsgenehmigung, die bis zu 183 Tage verlängert werden kann.

  • Reisepass: Muss mindestens sechs Monate gültig sein.
  • Aufenthaltsgenehmigung: Bis zu 183 Tage verlängerbar.

Anreise

Die wichtigsten internationalen Flughäfen sind der Jorge Chávez International Airport in Lima und der Alejandro Velasco Astete International Airport in Cusco. Von Europa aus gibt es Direktflüge nach Lima. Von Lima aus kann man bequem per Inlandsflug, Bus oder Zug weiterreisen.

  • Direktflüge: Von Europa nach Lima.
  • Inlandsflüge: Häufige Verbindungen zwischen den wichtigsten Städten.

Reisen innerhalb des Landes

  • Flüge: Inlandsflüge sind schnell und relativ günstig, ideal für längere Strecken wie Lima nach Cusco oder Iquitos.
  • Busse: Gute Netzabdeckung und preiswert, aber Fahrten können lange dauern. Nachtbusse sind eine gute Option für lange Strecken.
  • Züge: Besonders die Zugfahrt von Cusco nach Aguas Calientes (Macchu Picchu) ist ein Erlebnis. Auch der Titicaca Train von Cusco nach Puno ist sehr beliebt.

Sicherheit

Peru ist insgesamt ein sicheres Reiseziel, dennoch sollten einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden:

  • Großstädte: Achten Sie besonders in Lima, aber auch in Cusco auf Ihre Wertsachen, da es zu Taschendiebstählen kommen kann.
  • Höhenkrankheit: Bei Reisen in höhere Lagen wie Cusco oder Puno ist es wichtig, sich langsam zu akklimatisieren. Trinken Sie viel Wasser, meiden Sie Alkohol und schwere Mahlzeiten und ruhen Sie sich ausreichend aus.
  • Gesundheit: Impfungen gegen Gelbfieber, Hepatitis A und B sowie Typhus werden empfohlen, insbesondere bei Reisen in den Dschungel. Achten Sie auf einen guten Mückenschutz im Amazonasgebiet.

Gesundheit

Neben den empfohlenen Impfungen und dem Schutz vor Mückenstichen gibt es weitere wichtige Gesundheitstipps:

  • Höhenkrankheit: Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Atemnot können auftreten. In den ersten Tagen langsam angehen lassen und Koka-Tee trinken, der in den Anden weit verbreitet ist.
  • Reisekrankheiten: Montezumas Rache, also Durchfall, kann durch ungewohntes Essen und Wasser auftreten. Es ist ratsam, nur abgefülltes Wasser zu trinken und vorsichtig mit rohem Obst und Gemüse zu sein.
  • Medizinische Versorgung: Die medizinische Versorgung ist in größeren Städten gut, in ländlichen Gebieten jedoch eingeschränkt. Eine Reiseapotheke mit den wichtigsten Medikamenten ist empfehlenswert.

Kultur und Etikette

Peru hat eine reiche Kultur, die stark von den Traditionen der indigenen Völker geprägt ist. Respektieren Sie die lokalen Bräuche und Traditionen, insbesondere in ländlichen Gebieten.

  • Begrüßung: Ein freundliches „Buenos días“ oder „Buenas tardes“ wird immer geschätzt.
  • Fotografieren: Fragen Sie immer um Erlaubnis, bevor Sie Menschen fotografieren, besonders in traditionellen Trachten.
  • Feilschen: Auf Märkten ist es üblich zu feilschen, jedoch sollte man fair bleiben und den Wert der handgefertigten Produkte respektieren.

Geld und Währung

Die Währung in Peru ist der Sol (PEN). Kreditkarten werden in den meisten Hotels, Restaurants und Geschäften in größeren Städten akzeptiert, aber in ländlichen Gebieten ist es ratsam, genügend Bargeld dabei zu haben.

  • Geldautomaten: In den Städten weit verbreitet, auf dem Land seltener.
  • Wechselkurs: Es ist oft günstiger, Geld in Peru zu wechseln als im Heimatland.
  • Trinkgeld: In Restaurants sind 10% Trinkgeld üblich, außer es ist bereits eine Servicegebühr enthalten.

Sprache

Die Amtssprache in Peru ist Spanisch. In touristischen Gebieten und größeren Städten sprechen viele Menschen auch Englisch. In den Andenregionen sind Quechua und Aymara weit verbreitet.

  • Grundkenntnisse: Ein paar Wörter Spanisch zu kennen, ist sehr hilfreich und wird von den Einheimischen geschätzt.
  • Englisch: In Hotels und bei Tourenanbietern oft gesprochen, auf dem Land weniger.

Kommunikation

  • Internet und Mobilfunk: In größeren Städten gibt es weit verbreiteten Zugang zu Wi-Fi. SIM-Karten sind günstig und bieten gute Netzabdeckung.
  • Notrufnummern: Polizei – 105, Feuerwehr – 116, Ambulanz – 117.

Packliste

  • Kleidung: Schichten sind wichtig, da die Temperaturen stark variieren können, daher sind ein warmer Pullover und eine gute Regenjacke unverzichtbar.
  • Wanderausrüstung: Gutes Schuhwerk, ein stabiler Rucksack und Sonnenschutz (Hut, Sonnencreme) sind essenziell.
  • Medikamente: Persönliche Medikamente, Durchfallmittel und Schmerzmittel sollten in der Reiseapotheke nicht fehlen.

Peru bietet eine unglaubliche Vielfalt an Erlebnissen und Landschaften. Mit diesen Tipps sind Sie gut vorbereitet für eine unvergessliche Reise in ein faszinierendes Land. Packen Sie Ihre Abenteuerlust und entdecken die Geheimnisse Perus!


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Bildcredits

Macchu Picchu: (c) Laura Wilhelm | Valle Sagrado: (c) Laura Wilhelm | Fußweg zum Macchu Picchu: (c) Laura Wilhelm | Faultier im Dschungel: (c) Laura Wilhelm | Titicaca-See: (c) Laura Wilhelm | Queso Helado in Arequipa: (c) Laura Wilhelm | Colca Canyon: (c) Unsplash – Jean Vella | Flugzeug bei den Nazca-Linien: (c) Laura Wilhelm | Nazca-Linien: (c) Laura Wilhelm | Huacachina: (c) Laura Wilhelm

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