Innendesigner: Irina Kromayer
Architekt: Adolf Bürckner und Eduard Fürstenau • Innendesigner: Grüntuch Ernst Architekten
Berlin ist vieles – kreativ, widersprüchlich, überraschend. Kaum eine Stadt vereint so viele Gesichter auf so engem Raum. Genau das spiegelt sich auch in ihrer Hotellandschaft wider. Designhotels in Berlin sind keine Schablonen, sondern Ausdruck einer Stadt, die ständig in Bewegung ist. Vom minimalistischen Architektur-Statement bis zum künstlerischen Kiezkonzept: Wer in Berlin stilvoll übernachten will, findet Räume mit Charakter – und Geschichten.
In Berlins Mitte trifft Geschichte auf Gegenwart, Klassik auf klare Kante. Rund um den Potsdamer Platz, Unter den Linden oder am Spreeufer entstehen Designhotels mit internationalem Flair. Große Glasfronten, monochrome Farbwelten und hochwertige Materialien wie Beton, Stahl und Naturstein prägen das Bild. Die Architektur ist oft selbstbewusst, das Interieur reduziert – mit gezielt gesetzten Statements aus Kunst, Licht und Struktur. Hier wird Design nicht dekoriert, sondern inszeniert.
In Kreuzberg, Friedrichshain und Neukölln geht es experimenteller zu. Zwischen Altbau, Atelier und Streetart entstehen Designräume, die sich nicht an Konventionen halten. Upcycling, Industrial Chic, offene Grundrisse, überraschende Farbwelten – alles ist erlaubt, solange es originell und echt ist. Viele dieser Hotels sind selbst Teil des Kiezes: mit offenen Lobbys, Co-Working-Spaces oder Galeriekonzepten. Design ist hier kein Luxus, sondern Ausdruck eines urbanen Lebensgefühls.
Charlottenburg, Prenzlauer Berg oder Schöneberg stehen für den Berliner Altbaucharme. Designhotels in diesen Vierteln setzen auf den spannenden Dialog zwischen klassischer Bausubstanz und zeitgenössischer Gestaltung. Hohe Decken, Stuck und Parkett treffen auf klare Möbel, Designklassiker und gedeckte Farbwelten. Oft zeigt sich hier ein eleganter, fast wohnlicher Stil – eine Mischung aus Boutique-Feeling und Großstadt-Ruhe.
Nicht alle Designhotels in Berlin drängen sich ins Zentrum. Wer Raum zum Durchatmen sucht, wird auch am Rand der Stadt fündig – etwa in Tempelhof, Köpenick oder im grünen Westen. Besonders der Grunewald bietet stilvolle Rückzugsorte, oft mit Blick ins Grüne, in alten Villen oder modernen Bauten mit Naturbezug. Große Fenster, natürliche Materialien, viel Licht und leise Töne prägen das Design. Die Nähe zum Wasser oder Wald wird bewusst in die Gestaltung eingebunden – für alle, die Berlin in seiner stilleren Form erleben möchten.
Und dann gibt es noch jene Hotels, die sich jeder Kategorie entziehen – typisch Berlin eben. Pop-up-Formate, modulare Zimmerkonzepte, interaktive Installationen oder Räume, die sich je nach Jahreszeit verändern. Hier wird Hoteldesign zur Spielwiese für neue Ideen – irgendwo zwischen Galerie, Konzeptfläche und Aufenthaltsort. Nicht immer bequem, aber immer spannend.